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Zukunft erleben: Bauingenieurwesen

"... Ich mag es, vor Ort zu sein und meinen Teil dazu beizutragen, dass ein Bauwerk wächst. Und ich mag den Gedankenaustausch mit unseren Polieren und unseren Beschäftigten, die oftmals mehr Erfahrung haben, als ich..."

Nele., 34 Jahre, seit 2017 berufstätig, Qualifikation:

Ich bin Bachelor of Engineering und habe Wasserwirtschaft und Wasserbau in Wuppertal studiert.

: Was machst Du?

Ich bin als Projektleiter in einem internationalen Bauunternehmen beschäftigt. Unser Unternehmen ist in verschiedene Bereiche gegliedert. Ich arbeite im Wasser- und Spezialtiefbau und leite kleinere wie größere Bauvorhaben. Wenn wir den Auftrag für ein neues Projekt erhalten haben, beginne ich mich zunächst in die technische Planung einzuarbeiten und ermittele, welche Materialien zu welchem Zeitpunkt benötigt werden. Die Zusammenstellung gebe ich an den Einkauf, der sich um die Bestellung kümmert. Auf den Baustellen stehen mir erfahrene Poliere zur Seite, die die Arbeiten unmittelbar leiten. Ich überwache die Durchführung und führe die nötigen Abstimmungen mit den Auftraggebern und den bauleitenden Architekten oder Ingenieurbüros. Ein wichtiger Teil meiner Arbeiten liegt darin, zu erkennen, ob die auszuführenden Leistungen vertraglich vereinbart sind, oder ob es sich um Nachtrags- oder Mehrleistungen handelt. In diesen Fällen zeige ich bei meinen Auftraggebern Mehrkosten an und veranlasse in meinem Unternehmen, dass Nachtragsangebote angefertigt werden. Schließlich bin ich dafür zuständig, die Bauarbeiten abzurechnen. Ich fertige Aufmaße, Meßurkunden und Rechnungen und bestätige Rechnungen unserer Nachunternehmer, deren Koordination ebenfalls zu meinen Aufgaben gehört.

: Und was gefällt Dir an Deinem Job?

Die Vielfalt, also dass jedes Projekt irgendwie anders ist und ich bei meiner Arbeit die unterschiedlichsten Leute kennenlerne. Die Zusammenarbeit ist immer interdisziplinär, man arbeitet mit Statikern, Prüfingenieuren, Bauüberwachern und einer Vielzahl von anderen Projektverantwortlichen zusammen und kann aus den Gesprächen und der gemeinsamen Arbeit unfassbar viel lernen. Außerdem gefällt mir die Mischung von Schreibtisch und Baustelle. Und mir gefällt, dass ich den ganzen Projektablauf sehe. Vom ersten Spatenstich bis zur Abnahme sehe ich, wie der Plan Realität wird und das Bauwerk entsteht.

: Was ist Deine liebste Aufgabe?

In der Tat die Arbeit auf der Baustelle. Ich mag es, vor Ort zu sein und meinen Teil dazu beizutragen, dass ein Bauwerk wächst. Und ich mag den Gedankenaustausch mit unseren Polieren und unseren Beschäftigten, die oftmals mehr Erfahrung haben, als ich.

: Und was magst Du überhaupt nicht?

Berichte - obwohl uns viel administrative Arbeit durch Bausoftware, Vernetzung und Cloudanwendungen abgenommen wird. Seit einiger Zeit gibt es im Bauwesen aber Ansätze, AI in die Kalkulation, Abrechnung und Ausführung einzubinden. Möglich, dass Berichte zukünftig durch die Einbeziehung von künstlicher Intelligenz erzeugt werden und ich sie dann nur noch prüfen und verschicken muss.

: An welchen besonderen Projekten hast Du bisher mitgearbeitet?

Eigentlich ist jede Baustelle etwas Besonderes. Es gibt unterschiedliche Baugrund- oder Grundwasserbedingungen, das Umfeld unterscheidet sich und die Projekte variieren. Besonders spannend wird es aber, wenn wir für uns neue oder selten verwendete Techniken und Technologien einsetzen. Vor einiger Zeit haben wir beim Bau eines Überleitungsstollens den umgebenden Baugrund vereisen müssen. Dabei wurden Gefrierrohre in den Boden eingebracht, in die Kühlmittel geleitet wurde. Das war für mich das erste Mal, dass ich diese Technik im Einsatz gesehen habe.

: Was machst Du eigentlich, um Dich nebenbei auch mal zu entspannen?

Also ein frisch gebrühter Kaffee wirkt da bei mir Wunder.

: Lieber Sommerausflug oder Weihnachtsfeier?

Weder, noch. In unserem Unternehmen ist es Tradition, gemeinsam das Oktoberfest zu besuchen.