Zukunft erleben: Umwelttechnik
„... alle reden von der Energiewende, ich bin mittendrin..."
Finn, 31 Jahre, seit 2021 berufstätig, Qualifikation:
Ich habe Energie- und Umwelttechnik in Zittau studiert und bin Dipl.-Ing. (FH).
: Was machst Du?
Ich arbeite als Ingenieur für Energie- und Umwelttechnik in einem Unternehmen, das ursprünglich auf die Behandlung und energetische Nutzung von Deponiegasen spezialisiert war. Heute sind wir in weiteren Bereichen wie Photovoltaik, Wasser- und Windkraft tätig. Meine Aufgaben sind die technische Beratung unserer Kunden, die Dimensionierung und Planung von Erzeugerkomponenten und Speichersystemen sowie die Projektbetreuung bis hin zur Inbetriebnahme. Mein Arbeitgeber bietet Leistungen vom Konzept bis zum Anlagenbetrieb an. Ich arbeite im Bereich Anlagentechnik, wo wir unterschiedliche Systeme entwickeln und miteinander vernetzen..
: Und was gefällt Dir an Deinem Job?
Alle reden von der Energiewende, ich bin jetzt mittendrin. Ich habe viel mit Kundinnen und Kunden zu tun, darf Menschen beraten und helfe mit, Technologien zu entwickeln und in den Markt zu überführen.
: Was ist Deine liebste Aufgabe?
Ich denke, re-Powering-Projekte. Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien gibt es in Deutschland seit den 80-er Jahren. Auch modernere Anlagen werden nach und nach ersetzt, um die Potentiale der Standorte besser auszuschöpfen. In diesem Zuge werden nicht nur die mechanischen sondern auch die Erzeuger- und Systemkomponenten bis hin zur Steuerung neu geplant und dimensioniert. Mich fasziniert daran, wie sich Design und Technik und damit die Energieausbeute entwickelt haben.
: Und was magst Du überhaupt nicht?
Probleme, die ich nicht beeinflussen kann, wie zum Beispiel technische Probleme an zugelieferten Bauteilen und Komponenten. Das bedeutet für uns immer Mehrarbeit und Mehraufwand und beides ist, zumindest in der Theorie, vermeidbar. Und Funklöcher. Funklöcher mag ich auch nicht.
: An welchen besonderen Projekten hast Du bisher mitgearbeitet?
Das dürfte wohl das Energieprojekt in der Lausitz sein, an dem ich gerade mitarbeite. Dieses sieht vor, einen Mix aus Wind- und Solaranlagen mit Langzeit-Batteriespeichern zu kombinieren und durch Wasserstoff-Kraftwerke zu ergänzen. Die Anlagen sollen auf kultivierten Flächen früherer Tagebaue errichtet werden. Man muss sich das nur einmal vor Augen führen, früher wurde hier Braunkohle abgebaut, zukünftig soll saubere Energie erzeugt werden.
: Was machst Du eigentlich, um Dich nebenbei auch mal zu entspannen?
Entspannungsübungen. Es gibt im Netz eine ganze Reihe von Ratschlägen und Übungen, die man nebenher machen kann. Manchmal bis ich schon entspannt, wenn ich mir die Anleitungen durchgelesen habe.
: Lieber Sommerausflug oder Weihnachtsfeier?
So gefragt, lieber den Sommerausflug. Weihnachtsfeiern sind mir zu steif, besonders, wenn dann Reden gehalten werden.